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Modernes Wissen über Gott, Evolution und den Sinn des menschlichen Lebens.
Eine Methodologie der spirituellen Vervollkommnung.

 
Psychische Selbstregulierung bei Kindern im Alter von 11 bis 13 Jahren
 

Spirituelle Arbeit mit Kindern/Psychische Selbstregulierung bei Kindern im Alter von 11 bis 13 Jahren


Psychische Selbstregulierung bei Kindern im Alter von 11 bis 13 Jahren

S.W.Sawjalow

Im Alter von 11 bis 13 Jahren treten Kinder ins Stadium der “konkreten Erkenntnis” ihrer Ontogenese, d.h. sie erwerben aktiv elementare Kenntnisse über ihre Umwelt. Manche von ihnen meistern auch in Ansätzen das nächste ontogenetische Stadium, die “Harmonie” [1], welche mit einer aktiven Herausbildung emotionsbildender Strukturen des Organismus und der Suche nach allgegenwärtiger Harmonie zusammenhängt.

Mit Rücksicht darauf sollte der Unterricht dieser Kinder am besten darauf orientiert sein, sie über alle für sie wichtigen Themen umfassend zu informieren und ihr kreatives Potenzial zu Tage zu fördern sowie eine wohlwollende Haltung gegenüber der Umwelt zu entwickeln. Es ist notwendig, vielfältige Lebensvorstellungen ins Blickfeld der Schüler zu rücken und diesen erlauben, sich in vielen Tätigkeitsarten zu “versuchen”.

Das Jugendalter wird oft als eine “Übergangsphase” bezeichnet. Charakteristisch ist hierfür eine intensive körperliche und eine stürmische psychische Entwicklung der Kinder.

Äußerst bedeutsam sind die komplexen anatomischen und physiologischen Veränderungen in Verbindung mit der Pubertät. Das stürmische körperliche Wachstum und geschlechtliches Heranreifen erhöhen die psychische Erregbarkeit und Verletzlichkeit. Aus dem sozialen Umfeld kommen nunmehr auch größere Anforderungen an den Teenager, und die noch mangelnde persönliche Lebenserfahrung führt häufig zu emotionaler und verhaltensmäßiger Labilität.

Alle diese altersbedingten Besonderheiten gilt es bei der Unterrichtsplanung zu berücksichtigen.

Als Programmgrundlage diente ein Erwachsenenkurs für psychische Selbstregulierung — bis zum Beginn der Arbeit mit Chakras —, sowie auch die mittlerweile reiche Erfahrung der Kinderarbeit im Rahmen der Schule von Wladimir Antonow.

Der Unterricht beinhaltete auch Elemente von Hatha-Yoga und Kampftechniken, ethische Gespräche u.a.

 

Der Unterricht ist üblicherweise wie folgt aufgebaut:

1. Einleitende Meditation.

2. Psychophysische Übungen, Latihan-Meditation, “spontaner Tanz”.

3. Dynamischer Komplex “Surya Namaskar”.

4. Meditationsspiele, Konzentrationsübungen, Pranayama.

5. Bewegungsspiele.

6. Hatha-Yoga-Asanas.

7. Elemente der Kampfkunst.

8. Entspannung.

9. Gespräch.

Der psychoenergetische Teil ist besonders wichtig, denn er entwickelt die Gefühlssphäre und die Fähigkeit zur Schaffung bildhafter Vorstellungen. Auch erlaubt er, die umgebende Welt besser zu verstehen und neue, feine Gefühlszustände kennen zu lernen.

Die Eigenart der adoleszenten Wahrnehmung erfordert es vom Lehrer, bei den Schülern zunächst ein Interesse zu wecken. Es stellt sich somit die Frage: Wir ist die Information zu vermitteln?

Man kann folgende Erläuterungsvarianten verwenden:

“Wir wollen jetzt lernen, gutherzige Zauberer zu werden: Dazu muss man sich selbst verwandeln, zu lernen, sich mit Güte und Liebe zu füllen. Dies werden diejenigen spüren, die uns umgeben. Und wenn wir mit Güte erfüllt sind, verändert sich für uns auch die ganze Welt um uns herum, denn wir betrachten sie dann bereits mit anderen Augen; eine Welt voller Liebe und Freude um uns herum können wir nur selbst erschaffen, und dazu gibt es zauberhafte Methoden, die man lernen kann”.

Oder man kann eine Geschichte erzählen von einem Mädchen, die seit ihrer Geburt blind war. Eines Tages aber kam ihr Sehvermögen wieder und sie sah diese wunderbare Welt zum ersten Mal, und die war so schön. Daraufhin fragte das Mädchen ihre Mutter: “Warum denn hast du mir nichts davon erzählt?” Und die Mutter sagte: “Mein Töchterchen, ich erzählte dir davon immer wieder, aber du konntest mich nicht verstehen!” Ebenso kommen auch wir fast alle spirituell blind zur Welt, unsere spirituellen Augen sind geschlossen und wir sehen die wundervolle Welt nicht. Man kann aber Methoden erlernen, die es erlauben, die spirituellen Augen zu öffnen, und dann werden wir sehen, dass um uns herum die Liebe ist. Aber dazu muss man sich Mühe geben.

Nach einer solchen Einführung beginnen die Kinder sehr bereitwillig mit einleitender Meditation sowie psychophysischen und anderen Übungen.

Man kann auch andere Methoden finden, die den Wunsch hervorrufen, sich zum Besseren zu ändern.

Damit es leichter fällt, psychophysische Übungen zu meistern, ist es sinnvoll, diese mit bildhaften Vorstellungen von Naturbildern und insbesondere der Sonne zu kombinieren, oder auch mit der Selbstidentifizierung als Blume, Wasserpflanze etc.

So kann beispielsweise für die “Aufwachübung” das Bild einer Sonnenblumenknospe verwendet werden, die im Vorgefühl des Frühlings erwacht und sich zur Sonne streckt. Sie wird größer und größer, die Blätter wachsen, die Knospe schwellt an, und zuoberst, über dem Stängel, entfaltet sich eine riesige gelbe Blume. Wir strecken uns hin zum Sonnenlicht und schöpfen es mit den Kelchblatt-Armen und füllen damit den Stängel-Körper — und wir werden allmählich zu goldigen Sonnenstrahlen.

Für die “Versöhnungs-Übung” ist beispielsweise das Bild eines Ozeans zärtlichen Lichts gut geeignet: Wir befinden uns auf dessen Boden und liebkosen diesen Ozean mit unseren Händen und geben ihm durch Berührungen unsere Liebe und Zärtlichkeit.

Die “Geben-Übung”: In meiner Brust erblüht eine riesige, zarte weiße rose, der ganze Brustkasten wird erfüllt von ihrem feinsten Aroma, und ich verbreite dieses Aroma mithilfe meiner Hände an meine Freunde.

Der “spontane” Tanz: Ich bin eine Wasserpflanze in freiem warmen Wasser.

Die Latihan-Meditation gelingt gut beim Vorstellen eines fröhlichen goldenen Nieselregens.

Im Unterricht findet auch die Methodik des “inneren Lächelns” breite Verwendung. Sie setzt voraus, dass man lernen sollte, das äußere Lächeln nicht bloß nach Bedarf wie eine Maske zu tragen, sondern es sollte aus einem inneren Lächeln hervorgehen.

Hier ist es erneut notwendig, annehmbare Darbietungsformen dieser Übung zu finden. Der Kern der Methode besteht darin, dass wir durch Visualisierung unseres lächelnden Gesichts die Energie dieses Lächelns weich ins spirituelle Herz einführen und allmählich im ganzen Organismus ausbreiten. Man kann also vorschlagen sich vorzustellen, dass in verschiedenen Teilen des Körpers allmählich lächelnde Lippen und freudestrahlende Augen erscheinen — und bald erstrahlt der gesamte Organismus in einem Lächeln. Sehr wichtig ist es hier, dass auch der Lehrer selbst die Übungen mit maximalem gefühlsmäßigen Engagement ausführt, damit die Kinder nachahmen können — diese Eigenschaft ist bei ihnen in der Regel gut entwickelt.

Damit die Aufmerksamkeit nicht abgelenkt wird und stabil bleibt, ist es wichtig, den Kindern Konzentration zu lehren. Hierzu sind ebenfalls eigenartige Methoden nötig, um sie für die Übung zu begeistern. So kann man beispielsweise bei der einleitenden Meditation die Kinder bitten sich vorzustellen, dass sie sich auf dem Planeten Erde in der Umgebung von vielen Wesen befinden. Von oben her scheint die uns allen Leben spendende liebende Sonne. Wir hören zu, wir unsere Herzen schlagen: tack, tack, tack. Und jetzt habe ich an Stelle des Herzens ein Stückchen der zärtlichen lieben Sonne, die ganze Brust in erfüllt mit ihrem Licht und beginnt wie ein Scheinwerfer aus dem Brustkasten zu leuchten...

Zur Entwicklung der Fähigkeit der “Visualisierung” wären folgende Übungen zu empfehlen:

Die “Libellen-Übung”: Wir befinden uns auf einer Waldlichtung an einem warmen Sommertag, stehen barfüßig auf samtweichem grünen Gras, spüren, wie weich es ist... Eine kleine Libelle fliegt herbei, ich strecke meinen Arm zu ihr vor, damit sie sich setze. Die Libelle wärmt sich in der zarten Sonne, wird fast regungslos, ihre Flügelchen senken sich. Wir wärmen sie jetzt mit unserer Liebe, die unseren Händen entströmt, wiegen sie sanft hin und her...

Oder die “Übung mit der Apfelsine”: Wir brechen eine imaginäre saftige Orangenfrucht auf, der Saft rinnt über die Hände, wir beißen ein Stückchen ab, schlucken...

In unserem Unterricht werden auch einige Pranayamas verwendet. Wir werden zum Beispiel zu Zauberkünstlern. Auf der Hand eines jeden liegt eine weiße Lichtkugel. Wir ziehen sie in die Hand ein und führen sie vom Handinneren über den Brustkasten in den anderen Arm — und die Kugel erscheint wieder auf der Hand. Am Anfang kann man diese Übung paarweise machen: Der eine Teilnehmer führt seinen Finger entlang der Bewegungsbahn der Kugel beim Partner, und der macht Pranayama.

Die Kinder werden bei langwieriger Konzentration recht schnell müde, und es ist wichtig, die Übung rechtzeitig abzubrechen, damit die emotionale Kulisse auf dem richtigen Niveau bleibt.

Im Unterricht gibt es auch Übungen zur Selbstidentifizierung mit einem Vorstellungsbild, wünschenswerterweise einem dynamischen. Wir versetzen uns beispielsweise in die Gestalt eines fliegenden Vogels, identifizieren uns mit einem Flugzeug, spielen Zug, wobei jeder zu einem Waggon wird, wir fahren über verschiedene Orte, vorbei an abwechslungsreichen Landschaften. Oder: Alle kuppeln sich zusammen zu einer großen Schlange, und die kriecht und windet sich. Oder wir verwandeln uns in eine kleine Herde verspielter Delfine, das Meer ist unser Element, wir reisen durch die Unterwasserwelt, springen hoch aus dem Wasser und tauchen wieder. Diese Übungen bereiten den Kindern Freude.

Damit die feinen Gefühlszustände stabil bleiben und um gesund und stark zu sein, muss man den Kindern die Gewohnheit vermitteln, mit dem eigenen Körper zu arbeiten. Eine dieser Methoden ist der Hatha-Yoga-Unterricht.

Im Besonderen wird im Unterricht der dynamische Komplex “Surya Namaskar” (Sonnengruß) eingeübt. Ihm folgen einige unkomplizierte Asanas: der Kuckuck, der Frosch, die Brücke, der Bogen. Den Asanas geht eine entsprechende Einstimmung voraus: Jeder sagt sich, dass er jetzt alle Asanas genau und sicher ausführen wird. Es wird darauf aufmerksam gemacht, dass wir es sind, die unseren Körper beherrschen sollen, nicht umgekehrt.

Sehr relevant für die harmonische Entwicklung der Jugendlichen ist der Kampfunterricht. Hier werden Techniken der Sturzsicherung gelernt, Handblocks, Haltungen, sowie unkomplizierte Sambo- und Aikido-Techniken. Der Kampfunterricht verläuft in Form eigenartiger Spielsituationen, die es auch erlauben, Kraft zu entwickeln, sie geben psychologische Standhaftigkeit in komplexen Situationen und helfen, den Willen zu entwickeln. Das erlaubt zusammen mit Hatha-Yoga, den eigenen Körper beherrschen zu lernen und ihn besser zu spüren, fördert Tapferkeit und vermittelt praktische Gewohnheiten.

Um der emotionalen Entspannung willen und auch, damit es für die Kinder im Unterricht interessanter wird, werden auch alle möglichen Bewegungsspiele verwendet. Es sind dies: verschiedenartige Fangspiele, Stafetten, die Spiele “Lahmer Fuchs”, “Das Tor” usw. Nach solchen Spielen geraten die Kinder in Erregung und es ist dann sinnvoll, sie darauf zu orientieren, die Fähigkeit zu rascher Beruhigung durch eine Entspannungsstellung zu erwerben.

Zur Erholung am Ende und auch während des Unterrichts werden je nach Bedarf Entspannungsübungen durchgeführt, und zwar in der “Krokodil-Stellung”, in der “Halben Schildkröte” und in der Rückenlage. Hierbei visualisiert man am Himmel schwebende Wolken oder Vögel; man kann sich mit diesen Objekten auch identifizieren.

Eines der wichtigsten Kapitel des Unterrichts ist wohl das abschließende Gespräch, mit dessen Hilfe eine zielgerichtete intellektuelle und ethische Arbeit stattfindet. Die Gespräche basieren im Wesentlichen auf Materialien aus dem Neuen Testament (Gleichnisse), zugleich werden auch Fragen des Lebenssinns angesprochen, der ökologische Aspekt der menschlichen Existenz oder auch, wie man die Fähigkeit zu lieben entwickeln kann, darunter durch Beobachten der Welt um uns herum, oder die Grundsätze der Evolution im Weltall oder auch, wie man leben soll, um niemandem Böses anzutun.

Ein solches Gespräch wird 10 bis 15 Minuten in einer für die Kinder verständlichen Form geführt. Es ist spürbar, dass viele sich für diese Themen interessieren; die Kinder stellen zunehmend Fragen und es entsteht so eine Rückkopplung, was sehr wichtig ist.

Die Jungen zeigen großes Interesse für das Thema Ahimsa Kshatria. Ahimsa ist das ethische Hauptprinzip, das folgendermaßen formuliert wird: ”Nicht-Schädigung, wenn möglich, irgendeines Lebewesens in Taten, Worten und Gedanken” [1,2]. Die Kshatrias sind Anführer, Krieger. Zur Erläuterung kann man die Formel anwenden: “Man sollte stark und gutherzig sein; wenn man Kraft anwendet, dann ohne Zorn”. Man kann das praktisch durcharbeiten, indem man sich mit Kampftechniken beschäftigt.

Ergänzend sei angemerkt, dass es sinnvoll ist, den Unterricht, wenn möglich, einige Male im Freien durchzuführen, vorzugsweise im Wald. Hier kann man den Kindern beibringen, behutsam und respektvoll mit der lebenden Natur umzugehen. Zum Beispiel: Wie macht man ein Feuer, ohne ihr zu schaden? Man kann auch versuchen, die Grenzen der bioenergetischen “Kokons” von Bäumen zu bestimmen und so praktisch zu verstehen geben, dass alle Lebewesen um uns herum unsere Gefährten in der Evolution sind.

 

Mit Blick auf die Ergebnisse des Unterrichts lassen sich bei den Kindern folgende Veränderungen herausheben: vor allem Wissensgewinn und Horizonterweiterung, Erwerb positiver Gewohnheiten und Eigenschaften, das Aufkommen eines aktiven Interesses daran, sich selbst in Übereinstimmung mit den erhaltenen Informationen zu verändern, Abbau der “Gehemmtheit”. Viele wurden auch bessere Schüler, wurden ruhiger, manche korrigieren aktiv ihr Verhalten in Übereinstimmung mit den gelernten ethischen Prinzipien.

Die Eltern vermerkten gegenüber den Lehrern ein Streben nach Kreativität bei ihren Kindern (sie fühlten sich zunehmend angezogen vom Malen, viele wünschen sich, einen Kunstzirkel zu besuchen), sie sind selbstsicherer geworden und zeigen deutlich mehr Interesse am üblichen Schulunterricht.

Literatur

1. Antonow W.W. — Die Kunst des Glücklichseins. Ein System der psychischen Selbstregulierung. (In Russisch), L., 1984.

2. Antonow W.W. — Ökologie des Menschen im multidimensionalen Raum. (In Russisch). Polus Verlag, SPB, 2000.

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